Das unartige Satiremagazin!
Berlin – Auch Terroristen gehören inzwischen zu Deutschland. Das hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière diese Tage bekräftigt. Naja, kann man wohl nichts dagegen machen. Es wird allerdings Zeit, die Terroristen besser zu integrieren. „Der Terror erfolgt bisher schrecklich unkoordiniert“, erklärt der Innenminister. „Das verunsichert die Menschen. Niemand weiß, wo es als nächstes kracht. Das muss aufhören.“
Koordinierter Terrorismus? Hört sich gut an. „Wir arbeiten an einem Gesetzesentwurf, der eine zentrale Meldestelle für Terroristen vorsieht. Wer einen Terroranschlag plant, sollte sich vorab registrieren lassen. Auf diese Weise kann vorgesorgt werden, dass die Terroranschläge zeitlich und geografisch besser verteilt werden. Angemeldete Terroranschläge können dann direkt mit dem Bekennerschreiben abgeglichen werden. Es kann doch nicht sein, dass sich unterschiedliche Bekenner um einen Anschlag streiten. Die zentrale Registrierung schafft hier endlich Klarheit.“
Terrorismus ist längst in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen. Und der Terror wird auch wirtschaftlich immer wichtiger. „Wir arbeiten zusammen mit den Finanzkonzernen bereits an den ersten Terror-Versicherungen. Der Besuch eines Rockkonzerts ohne eine solche Absicherung wird in Zukunft undenkbar sein. Und das gibt auch der Finanzwirtschaft nochmals einen regelrechten Schub.“
Doch was sagt eigentlich die Zielgruppe zu diesem Vorschlag? „Also, ich weiß nicht so recht“, erklärt uns Abdul-Samuel-Sturmhorst Jong-un vom Bundesverband der Selbstmordattentäter im Explosivinterview. „Der Überraschungseffekt war bisher ein wichtiger Teil unserer Arbeit. Spontanität und Flexibilität waren Schlüsselqualifikationen unseres Berufs. Und natürlich der LKW-Führerschein. Aber wenn künftig auch etwas soziale Absicherung und eine kleine Rente für uns Selbstmordattentäter zu erwarten sind... warum nicht?“
Diese Idee wurde zu einem Hörspiel weitergesponnen:
Der Terrorberater