Das unartige Satiremagazin!
Berlin – Der Buchhändler aus Würselen soll ein Kanzlerkandidat sein? Wie bitte? Dieser Zug ist längst abgefahren. Aktuellen Umfragen zufolge pendelt sich die SPD für den nächsten Bundestagswahlkampf stolz oberhalb der 5% Hürde ein und hat gute Chancen noch einmal den Juniorpartner der großen Koalition spielen zu dürfen.
Einen Gegenkandidaten für Kanzlerin Merkel gibt es nicht mehr. Pech für die öffentlich-rechtlichen Anstalten. Die Sendetermine für die Kanzlerduelle sind schon fest gebucht. „Dann trete ich eben gegen mich selber an!“, verkündet die Bundesmerkelkanzlerin. „Schon im Juni werde ich meine Antworten auf die Fragen der Journalisten aufzeichnen. Und im September werde ich diesen Aussagen dann live widersprechen. Und dann wollen wir mal sehen, wer dieses Interview gewinnt.“
Aber spricht das nicht wieder für die völlige Beliebigkeit unserer Bundesangela? „Nein, ich entwickele mich eben stetig weiter“, erklärt dieselbe. „So wie damals beim Atomausstieg. Oder wie bei der PKW Maut. Ich nenne das die asymmetrische Kommunikation. Ich kann im selben Satz die Flüchtlingshelfer loben und die Notwendigkeit von schnelleren Abschiebeverfahren hervorheben. Ich kann den amerikanischen Präsidenten kritisieren, wenn er aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen möchte, ohne dass wir uns selbst daran halten müssten. Bei mir bekommt jeder Wähler das, was er hören möchte. Merkel für alle!“
Was macht derweil eigentlich das arme Würstelen von der SPD? „Ich befinde mich immer noch voll im Wahlkampf“, hören wir seinen Bart sprechen. „Gestern habe ich einen Bäcker in Dürwiß besucht. Morgen steht ein Metzger in Hupperath auf dem Programm. Hart arbeitende Menschen. Die Sache läuft.“