Das unartige Satiremagazin!
Die Digitalisierung ist zum Wahlkampfthema geworden. Jeder spricht darüber, doch wer kennt sich wirklich aus? Klar, Martin Schulz weiß, wovon er spricht. „Ich habe mir viele Gedanken über das Thema gemacht und ein 800-Seiten Positionspapier zur Digitalisierung in meine Schreibmaschine getippt“, klärt uns der Kanzlerkandidat auf. „Heute Nachmittag mache ich davon Fotokopien, damit das bis zur Bundestagswahl noch jeder lesen kann. Wer ein Exemplar haben möchte, braucht mir nur einen frankierten Rückumschlag zuzusenden. Dann geht das Paket noch rechtzeitig zur Post.“
Da hat der Mann wieder einmal hart gearbeitet. Doch was steht eigentlich drin, in diesem Positionspapier? „Zunächst einmal brauchen wir einen flächendeckenden ISDN-Zugang. Wir haben das neuerdings auch in Würselen und ich muss sagen, mit 64 Kbit rockt das Internet. Doch es geht nicht nur um ein schnelles Netz. Vor allem Schüler brauchen auch eine Möglichkeit, ihre Arbeiten zu speichern. Deshalb werden wir schrittweise alle Schulen mit Diskettenlaufwerken ausrüsten.“
Ehrgeizige Visionen? Doch die Realität sieht heute noch anders aus: Internetausfälle und Stau auf der Datenautobahn sind an der Tagesordnung. „Das würde ich ändern, wenn ich Kanzler wäre. Ähm, werde ich ändern, wenn ich Kanzler bin. Als erstes würde ich mit einem Ausbau der A555 zwischen Köln und Bonn beginnen. Dort stehe ich fast immer im Stau.“
Der arme Martin. Schon wieder ist er Opfer eines Satirepatzers geworden. Dabei ist das doch ein ganz lieber Onkel. Der meint es doch nur gut. Aber auf der anderen Seite: Wohin mit den ganzen Schulz-Ideen, wenn den Mann in zwei Wochen niemand mehr kennt?