Das unartige Satiremagazin!
„Ich kann nicht mehr!“, stöhnt Anthony Methsman aus San Bruno in Kalifornien. „Seit 2005 lege ich die Videokassetten bei YouTube ein. Irgendeiner muss das ja machen. Die Zuschauer wollen schließlich ihre Filme sehen. Aber jetzt ist Schluss!“
Eigentlich schade. Methsman hat jahrelang gute Arbeit geleistet. Unsere liebsten Katzenvideos und die neuesten Verschwörungstheorien sind doch immer recht zuverlässig und pünktlich übertragen worden. Sind die steigenden Nutzerzahlen bei YouTube der Grund für die Überlastung des flinken Videoexperten?
„Ach, damit würde ich noch fertig werden. Aber die Videos werden immer kürzer. Und wenn sich die Zuschauer wenigstens mal einen Film an einem Stück anschauen würden. Aber nichts da: Mal hier klicken, mal dort klicken. Und wer darf dieser Klickerei dann wieder hinterherlaufen? Natürlich ich.“
Nein, das geht natürlich nicht. YouTube verdient sich einen Anus voll Geld und Mister Methsman bekommt nicht mal einen Assistenten? „Nein, das ist schon vor zehn Jahren abgelehnt worden. Aber wissen Sie, was mich am Meisten stört? Die Zuschauer, die ihren Film anhalten und ihn dann vergessen. Maximal fünf Minuten hält mein Videorekorder im Standbild durch, dann läuft er heiß. Und die Qualität der Videokassetten wird dadurch bestimmt auch nicht besser.“
Es musste so kommen, wie es kommen musste: Anthony Methsman hat bei YouTube gekündigt. Was zu einigem Wirbel bei diesem Grußkonzern geführt hat. „Wir haben für den Notfall schon die Videokassette mit dem Testbild rausgesucht“, erklärt uns die YouTube Chefin Susan Wojcicki. „Betriebsintern können wir wenig tun, um unseren Videoeinleger zu unterstützen. Aber vielleicht kommt ja Hilfe von den YouTube-Nutzern? Wie wäre es, wenn jeder Zuschauer künftig seinen Film am Ende selbst zurückspult?“