Das unartige Satiremagazin!
Die SPD hat es vorgemacht. Schon am Abend der Bundestagswahl kam die Ankündigung: „Wir gehen in die Opposition!“ Recht so. Man sollte Prioritäten setzen und die Beliebtheitswerte der eigenen Partei sind zweifellos wichtiger als die Arbeit für unser Land.
„Moment mal“, erklärte der alte-neue Fraktionschef der Union Volker Kauder heute Vormittag beim Frühstück. „Wir haben doch viel mehr Stimmen verloren als die SPD. Wenn die Sozialdemokraten in die Opposition müssen, dann die Union erst recht.“
Genau. Auch die CDU sollte sich einmal etwas Erholung gönnen. Doch damit fehlt den Grünen und der FDP der Koalitionspartner. „Egal“, meint Christian Lindner. „Dann mache ich eben weiter Parfumreklame.“
Also bleibt nur noch eine Koalition mit der AfD und den Linken. Die AfD, jetzt schon? „Keinesfalls“, erklärt uns Alexander Gauland. „Wir haben ja noch nicht mal ein Rentenkonzept. Und das sind Details, über die wir noch lange diskutieren werden. Wir sind eher eine Partei für´s Grobe.“
Gut, dann haben wir also in den kommenden vier Jahren sechs Oppositionsparteien (mit CSU sieben) im Bundestag. Ob das gutgeht? „Auf jeden Fall“, meint der Politologe Friedrich Nahschwaz. „Nicht nur unsere Parteien sollten sich mal für vier Jahre erholen, auch die Demokratie braucht eine Pause. So viele Veränderungen, so viele neue Gesetze. Und das jetzt schon seit 70 Jahren. Und sogar das Grundgesetz wird dauernd umgeschrieben. Vier Jahre Opposition für alle und wir werden unser Land nicht wiedererkennen.“
Und was sagt unsere designierte ehemalige Bundeskanzlerin zu der Idee? „Pöh, egal. Ob vier Parteien-Koalition (ohne CSU drei) oder Opposition, wo ist da der große Unterschied? Hauptsache, alles bleibt so wie es ist.“