Das unartige Satiremagazin!
Er hat gegen den Irakkrieg demonstriert und gegen den Krieg im Kosovo. Heute fordert der erklärte Pazifist Anton Mettmann (52) die Lieferung von schwerem Kriegsgerät in die Ukraine.
Satirepatzer: Wie kam es zu dieser späten Einsicht?
Anton Mettmann: Als Friedensaktivist war ich schon immer für das Militär. Frieden lässt sich nur mit Waffengewalt durchsetzen. Schon George Orwell hat gesagt: Krieg bedeutet Frieden!
Satirepatzer: Aber lässt sich das wirklich so einfach sagen? Sterben durch Waffenlieferungen dann weniger oder mehr Menschen in der Ukraine?
Anton Mettmann: Ein paar Opfer müssen wir schon bringen. Ok, das sind dann eigentlich keine Opfer, die WIR bringen. Aber wenn die Menschen in der Ukraine sterben, dann tun sie das für den Frieden.
Satirepatzer: Hört sich nach einem Stellvertreterkrieg an?
Anton Mettmann: Streng genommen gehört auch die Bundeswehr in den Kriegseinsatz. Aber doch nicht diese Armee. Als Pazifist war ich schon immer dagegen, dass die Wehrpflicht abgeschafft wurde. Und unser Versprechen, uns auf 2% des Bruttoinlandproduktes hochzurüsten, haben wir auch nicht eingehalten. Wie sollen wir so Frieden schaffen?
Es wird Zeit: Die Bundeswehr im Kriegseinsatz!
Satirepatzer: Ist also die Politik schuld an dieser Entwicklung?
Anton Mettmann: Ja, diese ganzen Steinmeiers, Schröders und Gabriels mit ihrer verdammten Diplomatie. Ein gutes Verhältnis zu Russland? Heute sehen wir, wohin das alles führt. Wir hätten Putin schon mit Waffengewalt drohen sollen, als er noch bei uns im Bundestag gesprochen hat.
Satirepatzer: Ihr Pazifismus hört sich schon ein wenig anders an als früher, meinen Sie nicht?
Anton Mettmann: Nennen wir es Pazifismus 2.0. Alles braucht irgendwann eine Reform. Mit den Wahrheiten von früher kommen wir heute nicht mehr weiter. Aber das hat alles auch seine Vorteile: Die Firma Heckler und Koch hat Interesse signalisiert, unseren örtlichen Friedensverein zu sponsern. Mal ehrlich: Das wäre doch früher nicht vorstellbar gewesen.