Das unartige Satiremagazin!
Anne Spiegel war als Bundesfamilienministerin so erfolgreich, dass sie schon nach rund 120 Tagen von ihrem Amt zurücktreten konnte. Sie hatte alle ihre Ziele erreicht. Mit einem Übergangsgeld von mehr als 75.000 Euro möchte sich die ehemalige Ministerin nun endlich einmal einen ausgedehnten Urlaub in Frankreich gönnen.
Doch der Rücktritt von Frau Spiegel stellt den politischen Betrieb in Berlin vor eine große Herausforderung: Wie soll ein Nachfolger gefunden werden, der Frau Spiegel das Wasser reichen kann? Und noch viel wichtiger: Die Nachfolge muss weiblich sein und jung. Es muss außerdem eine Person aus dem Westen sein und sie muss lange Haare tragen. Aber sie darf auf keinen Fall aus dem Norden Deutschlands kommen. Sonst purzeln die Quoten der Besetzung unserer Bundesregierung gnadenlos in sich zusammen.
Ricarda Lang, die frauenpolitische Sprecherin der Grünen, schlägt Anton Hofreiter als Nachfolgerin vor. „Die Frisur stimmt und er kommt weder aus dem Norden, noch aus dem Osten Deutschlands. Und jung war er doch auch einmal. Naja, ist nicht jeder so jung wie er sich fühlt? Außerdem trägt Hofreiter einen Bart. Wir haben noch viel zu wenige Frauen mit Bart in unserer Bundesregierung.“
Passt alles. Außer natürlich das Geschlecht. „Also bitte“, mahnt Ricarda Lang. „In welchem Jahrhundert leben Sie denn? Das biologische Geschlecht hat doch mittlerweile jede Bedeutung verloren. Herr Hofreiter ziert sich vielleicht noch ein bisschen, aber ein einfaches Bekenntnis zum Geschlecht der Frau würde uns schon ausreichen. Dann stimmt unsere Frauenquote wieder und alles andere auch. Und schon haben wir unsere neue Bundesfamilienministerin.“
Doch was sagt eigentlich Antoinette zu dieser Idee? „Oh. Ah. Uh.“, so Hofreiter. „Ich glaube ich gehe jetzt erst einmal meine Ostereier suchen. Könnte ja das letzte Mal sein, dass mir das gelingt.“