Das unartige Satiremagazin!
Arlington County, Virginia – Es gibt gute Atomwaffen und es gibt böse Atomwaffen. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben die guten. Das sind die Waffen des Friedens. Sie halten das Gleichgewicht der Kräfte stabil. In Nordkorea baut man aber an bösen Atomwaffen. Pfui, das will keiner haben. Deshalb darf die USA Atomwaffen haben. Und Nordkorea nicht.
Wenn schon unsere Erde irgendwann in die Luft gehen soll, dann bitte auf Initiative der Guten. Wenn uns dann die Haare und die Zähne ausfallen, dann wissen wir wenigstens, dass das einer guten Sache dient. Der Sache des Westens. Denn wir sind die Guten auf diesem Planeten. Waren wir immer und werden wir immer sein.
Doch der böse Kim Jong-un aus Nordkorea präsentiert jeden Monat stolz seine neuen Raketen. Jeder soll sie sehen. Er möchte ja nicht so enden wie Saddam Hussein. Am Ende werden ihm noch imaginäre Massenvernichtungswaffen untergeschoben. Hat sich auch für Hussein nicht gelohnt. Nein, dann schon lieber selber welche bauen.
Doch was können wir gegen die bösen Atomwaffen aus Nordkorea tun? Die Lösung kommt jetzt direkt von den Vereinigten Staaten. „Wir liefern Nordkorea einfach einige von unseren guten Raketen. Dann braucht Jong-un keine bösen Atomwaffen mehr zu bauen“, erfahren wir dort aus gut unterrichteten Kreisen. „Unsere Waffen bringen den Frieden. Wie sollte Kim Jong-un damit etwas Böses anstellen?“
„Hey, wenn ich gewusst hätte, dass Frieden so einfach geht, hätte ich schon längst gute Atomwaffen aus den USA bestellt“, erklärt uns Herr un im Explosivinterview. „Damit bekommen wir endlich wieder ein Gleichgewicht der Kräfte. Nur her damit. Wir können gar nicht genug davon bekommen.“ Na, da haben es die Amerikaner wieder einmal geschafft. Diese Nation des Friedens. Was kann uns allen besseres passieren? Gelobt sei das gelobte Land jenseits des Atlantiks.