Das unartige Satiremagazin!
„Endlich wird auch unser Berufsstand aus öffentlichen Mitteln gefördert.“
190 Euro Wohngeld statt nur 145 Euro wie bisher. „Oh, vielen Dank dafür“, meint Rüdiger Raff von der Jaws Immobilien GmbH. „Ich hätte nicht erwartet, dass wir jetzt auch noch aus öffentlichen Mitteln gefördert werden. Also, ich kann mich nicht beschweren!“
Vor wenigen Jahren haben die Kommunen ihre Immobilien an private Investoren verheizt. Eine gute Entscheidung. Dort weiß man, was ein Mieter wirklich wert ist. „Eigentlich war die Förderung unseres Berufsstandes längst überfällig“, so Raff weiter. „Der Niedriglohnsektor kennt dieses Prinzip ja schon lange. Die Aufstockung von Gehältern durch öffentliche Mittel. Das freut das Arbeitgeberherz. Und nun sind endlich auch wir an der Reihe. 45 Euros mehr pro Monat. Und das von jedem Mieter. Endlich lohnt es sich wieder, ein Immobilieninvestor zu sein.“
Keine Ahnung, was der gute Mann da meint. Aber die Wohngelderhöhung löst doch sicherlich den Notstand auf dem Wohnungsmarkt, oder? „Na klar, ganz bestimmt. Kicher, kicher. Und Sie kennen doch bestimmt auch das Prinzip von Angebot und Nachfrage? Wird mehr Geld in den Markt gepumpt, dann steigen die Preise. Wenn jetzt der Steuerzahler mit Wohngelderhöhungen für unsere Mieterhöhungen geradesteht, dann gibt es nach oben hin eigentlich keine Grenzen mehr. Danke, der Anfang ist gemacht!“