Gleichstellung: Baritonrollen künftig auch für Frauen!

Ein Mädchen oder Weibchen...

Der Frauenanteil im Deutschen Bundestag beträgt derzeit 31,3%. In den Führungsetagen der deutschen Dax-Unternehmen stehen 54 Frauen 638 Männern gegenüber.

Doch noch schlimmer sieht es auf den Opernbühnen aus. „Der Frauenanteil bei den Tenorrollen liegt derzeit bei 0,4%“, berichtet die Bundesfamilienministerin Franziska Giffey. „Bei den Baritonrollen haben wir eine Männerdominanz von 99,8%. Und ganz besonders tragisch: Derzeit ist kein einziger Bass mit einer Frau besetzt.“

Was hier nur noch helfen kann, ist die Quotenregelung. „Das Prinzip der Gleichstellung darf auch an der hohen Kunst nicht vorbei gehen“, so Giffey weiter. „Wenn das freiwillig nicht geschieht, dann muss eben eine Quote her. Mein Gesetzesentwurf sieht vor, dass ab 2020 die Hälfte aller Tenore, Baritone und Bässe an der Oper mit Frauen besetzt sein muss.“

Kritiker mögen nun anmerken, dass Frauen gar nicht über die entsprechenden Stimmlagen verfügen, um diese Rollen wirklich ausfüllen zu können. Franziska Giffey zeigt sich empört über diesen Einwurf: „Das ist mal wieder das typische Argument des Chauvinisten. Die vergleichsweise hohe Frauenstimme geht auf ein Rollenverhalten zurück, das dem weiblichen Geschlecht schon im frühen Kindesalter anerzogen wird. Es wird dringend Zeit mit diesen Rollen zu brechen.“

Prima, dann werden wir also künftig mehr Frauen mit tiefen Stimmen auf der Opernbühne hören. Haben wir dann die endgültige Gleichstellung der Frau erreicht? „Noch lange nicht“, hören wir Frau Giffey sagen. „Wussten Sie, dass die Männergrippe zu 100% von Männern ausgetragen wird? Es gibt noch viel zu tun!“