Das unartige Satiremagazin!
„Warum die Steuerflucht gleich gänzlich verbieten? Wie wäre es stattdessen mit einer Obergrenze für Steuerflüchtlinge?“ Zugegeben, eine berechtigte Frage, die der designierte ehemalige bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer da stellt. „Wir alle haben Freunde, die vom Thema der Steuerflucht betroffen sind. Oder wir sind es selbst. Wollen wir unseren Mitmenschen wirklich das Leben schwermachen? Ich schlage deshalb eine Obergrenze von 200.000 Steuerflüchtlingen pro Jahr vor. Eine gute Zahl. Immer wieder.“
Der Vorstoß des CSU-Chefs könnte die jamaikanischen Sondierungsgespräche jetzt richtig kompliziert machen. Denn die Schwesterpartei CDU ist strikt gegen die Obergrenze für Steuerflüchtlinge. „Naja, eigentlich bin ich schon für eine Obergrenze“, so Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Aber können wir nicht ein anderes Wort dafür finden?“
Als „völlig falscher Weg“ bezeichnet der grüne Parteivorsitzende Cem Özdemir diesen Vorschlag. „Wir müssen die Steuerflüchtlinge besser in unsere Gesellschaft integrieren.“ Vielleicht ist das ja der Weg, um künftige Panama- oder Paradise-Papers zu vermeiden? „Auf jeden Fall“, so Özdemir weiter. „In diesen Integrationskursen kann soziale Verantwortung und ein neues Verhältnis zu unserem Rechtsstaat vermittelt werden.“
Und bis dahin: Habt ein bisschen Mitleid mit unseren armen Reichen. Mit unseren Mitbürgern, die so arm sind an Solidarität, Moral und Pflichtgefühl. Sie haben es in ihrem bisherigen sozialen und kulturellen Umfeld einfach nicht anders gelernt.