Das unartige Satiremagazin!
Wir mussten schon sehr genau hinhören: Olaf Scholz hat beim ersten Kanzler-Triell äußerst subtile Andeutungen platziert, dass er sich für die neue Angela Merkel hält. Und das ungefähr im Minutentakt. Na klar, wer die Frau Merkel in den vergangenen 16 Jahren geil fand, muss den Scholz einfach lieben.
Nun gibt es einen weiteren diskreten Hinweis darauf, dass Angela Merkel und Olaf Scholz eigentlich dieselbe Person sind. Auf einer Pressekonferenz stellte der Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten heute sein Outfit für das zweite Kanzler-Triell vor: Ein roter Blazer mit Halskette. Verdammte Demenz, wo habe ich sowas zuletzt gesehen?
„Ich will ja nicht verraten, woran sich mein neuer modischer Stil orientiert“, kokettiert der Bundesfinanzminister. „Aber es hat mit einem gewissen politischen Stil zu tun, den ich als Bundeskanzlerin weiterführen werde. Wussten Sie eigentlich schon, dass sich Angela Merkel und ich in allen politischen Fragen immer einig waren? Also jedenfalls in solchen, die zum Erfolg geführt haben. Ja, ich glaube ich kann in meiner betont bescheidenen hanseatischen Art behaupten, dass alle Erfolge von Angela Merkel auch meine Erfolge waren.“
Schon wieder diese diskreten Anspielungen. Was möchte Scholz uns nur damit sagen? „Ich bin Sozialdemokrat durch und durch“, so Scholz weiter. „Genau wie Frau Merkel vor mir. Und den Frauen in diesem Land möchte ich sagen: Wenn Sie sich endlich eine Frau an der Spitze Deutschlands wünschen, dann müssen Sie mich einfach wählen!“
Dieser Olaf Scholz. Irgendwie vermittelt er uns etwas total Vertrautes. Was ist das nur? „Als promovierte Physikerin, bodenständig verheiratet mit dem Quantenchemiker Joachim Sauer, stehe ich für eine solide Politik mit wissenschaftlichem Hintergrund“, so Scholz weiter. „Ich möchte unserem Land dienen. Das habe ich schon in jungen Jahren in der Jugendorganisation FDJ so gelernt.“
Wir können immer noch nicht genau sagen, mit wem sich Herr Scholz da immer wieder zu vergleichen sucht. Aber der Verdacht verhärtet sich immer mehr: Der Finanzminister hält sich für einen neuen Ludwig Erhard.