Das unartige Satiremagazin!
Die Entscheidung ist gefallen. Auch die Partei der Nacktschneckensammler wird 2025 mit einem eigenen Kanzlerkandidaten antreten. Dr. Siegmund Schleim soll die bislang zu Unrecht nur wenig bekannte politische Kraft endgültig aus der Bedeutungslosigkeit führen. Satirepatzer hat mal nachgefragt.
Satirepatzer: Ein Kanzlerkandidat für eine Partei, von der noch niemand gehört hat. Was soll das?
Dr. Siegmund Schleim: Die Bedeutung von Nacktschnecken wird immer noch unterschätzt. Nacktschnecken befreien die Natur von toten Tieren und verwesenden Pflanzenteilen, sie tragen wesentlich zur Humusbildung bei und sind ein wichtiger Bestandteil der biologischen Lebensgemeinschaft. Es wird Zeit, dass die Gesellschaft das endlich erkennt.
Satirepatzer: Aber Ihre Chancen, den nächsten Bundeskanzler zu stellen, sind verschwindend gering.
Dr. Siegmund Schleim: Das sagen Sie. Wenn ich Kanzlerkandidat bin, dann komme ich in die Talkshows im Fernsehen und darf am Kanzlerduell teilnehmen. So steht es im Grundgesetz.
Satirepatzer: Ist der Kanzlerkandidat nicht eher was für Parteien, die eine reale Chance haben, den Bundeskanzler zu stellen?
Dr. Siegmund Schleim: Ha, die Grünen liegen in den Umfragen bei knapp 10% und werden auch mit einem Kanzlerkandidaten antreten. Gleiches Recht für alle!
Satirepatzer: Sie werden die 5% Hürde aber trotzdem nicht reißen.
Dr. Siegmund Schleim: Dann werden wir eine Änderung der Geschäftsordnung des Bundestags beantragen, in der bestimmt wird, dass der Wahlverlierer die meisten Sitze bekommt und den Bundeskanzler stellt.
Satirepatzer: Dafür bekommen Sie niemals eine Mehrheit.
Dr. Siegmund Schleim: Wir boxen das schon durch. Mein Opa ist Hausmeister beim Bundesverfassungsgericht.
Satirepatzer: Sie sind also wirklich überzeugt davon, dass Sie der nächste Bundeskanzler werden?
Dr. Siegmund Schleim: Das entscheidet der Wähler. Wir werden den Altparteien zeigen, wo der Hammer der Demokratie hängt.
Satirepatzer: Und wenn Ihr Plan nicht aufgeht? Was machen Sie dann?
Dr. Siegmund Schleim: Dann werde ich Bundestagspräsident. Ich störe die konstituierende Sitzung des Bundestags nach der Wahl so lange, bis ich gewählt bin. In Thüringen hat das doch auch funktioniert.