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Satireschrift provozierte schon vor 2000 Jahren mit sozialistischen Thesen.
Zwickau - Provokante Mohammed-Karikaturen haben offenbar eine längere Tradition als bisher angenommen. So entdeckte der Theologe Falkmar Fürchtegott am 17. Februar im Stadtarchiv Zwickau eine Koran-Satire, die von Experten auf ein Alter von knapp 2000 Jahren geschätzt wird.
„Diese Schrift führt das religiöse Konzept ad adabsurdum und ersetzt es in der typischen Weise linker Satire durch sozialistische Ansätze“, so der Theologe. Der Protagonist der Satireschrift, der angelehnt an das Leben und Wirken Mohammeds im arabischen Raum angesiedelt wurde, verkündet unter Anderem die folgenden schlichten Parolen:
Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz und gib das Geld den Armen; so wirst du einen bleibenden Schatz im Himmel haben. *1
Gebt acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier. Denn der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt. *2
Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam. *3
„Erfreulicherweise war der Einfluss solchen Gedankenguts auf die Entwicklung der Weltreligionen bis heute relativ gering“, bestätigt Fürchtegott.
Illustrationen zur Satire provozieren durch die Darstellung eines nahezu gänzlich entbößten Mohammeds am Kreuze. Dem arabischen Setting des Textes zum Trotz bestimmen vor allem westliche Gesichts- und Körpermerkmale das Aussehen dieser Karikatur. „Dies kann als der Versuch einer Westanisierung des Morgenlandes vor rund 2000 Jahren interpretiert werden. Und das bereits 700 Jahre vor dem Islam“, so der Theologe.
Quellennachweise:
*1: Matthäus 19,21
*2: Lukas 12,15
*3: Apg 4,32