Das unartige Satiremagazin!
Onlineshops sind ein Segen! Diese schwer schuftenden und unterbezahlten Einzelhandelsmitarbeiter haben schon viel zu lange unser Gewissen belästigt. Vor allem dann, wenn wir sie zwischen dem Herumschleppen von schweren Kartons und dem Abwickeln von Kundenreklamationen auch noch zu einer Verkaufsberatung für Produkte nötigen, die wir anschließend online viel günstiger einkaufen, dann geben diese Gestalten kein gutes Bild mehr ab. Gut, dass wir mit diesem Pack nicht mehr viel zu tun haben. Der virtuelle Einkauf macht es möglich.
„Bestell doch nicht immer alles online! Kauf doch mal was im Laden!“ Ja, sonst sterben unsere Innenstädte. Dann gibt es nur noch 1-Euro Shops, Dönerbuden und Handyläden in den feinstaubgeplagten dunklen Gassen unserer Großstädte. Eine schreckliche Zukunftsvision. Oder, Moment: Ist das nicht schon lange so?
Und dann wird das Personal im Einzelhandel auch immer häufiger dazu genötigt, am Sonntag zu arbeiten. Oder sogar am Heiligabend. Pfui! Doch kann es die Lösung sein, die Öffnungszeiten des Einzelhandels dem Onlineshop anzugleichen? „Wir fordern genau das Gegenteil!“, erklärt uns Danta Emma, stellvertretende Kartonfalterin beim Bundesverband der Onlinehändler mit Gewissensbissen. „Auch der Onlineshop muss sich an die Öffnungszeiten des Einzelhandels halten.“
Prima Sache. Und es geht so einfach. Ab 22 Uhr wird der Bestell-Button deaktiviert. Die Produkte dürfen weiterhin sichtbar bleiben. Als virtuelles Schaufenster sozusagen.
„Etwas komplizierter wird das natürlich für internationale Onlineshops“, so Frau Emma weiter. „Hier müssen die Öffnungszeiten des jeweiligen Herkunftslandes des Käufers und die Zeitzonen mitberücksichtigt werden. Das stellt schon gewisse Anforderungen an den Ladenschluss-Algorithmus des Onlineshops.“