Das unartige Satiremagazin!
Meschede - UMTS? LTE? 5G? Huch, das Handy wird ja immer schneller. An sich sollte das eine erfreuliche Entwicklung sein, doch immer mehr Menschen können in ihrer Kommunikationspraxis der Beschleunigung moderner Telekommunikationsnetze nicht mehr mithalten.
So auch der 57-jährige Frührentner Anton Mettmann aus Meschede (Sauerland). „10.000 MBit/s, das sind knapp 150 Wörter pro Minute. Wenn ich so schnell spreche, komme ich ins Stottern oder plabbere nur noch wirres Zeugs. Oft gehen mir schon nach zwei Minuten des Telefonierens die Sätze aus oder ich bekomme Atemnot“, so Mettmann. Auch das Verfassen von Kurznachrichten stellt Mettmann vor fast unlösbare Probleme. „Die neuen Highspeed-Netze erlauben höchstens noch die Eingabe von zwei oder drei Buchstaben pro Wort um dem aktuellen Datentempo gerecht zu werden. Den Rest überlasse ich dem Auto-Vervollständiger. Mittlerweile weiß dieser ohnehin besser darüber Bescheid, was ich schreiben soll, als ich selbst. In letzter Konsequenz liegt der Inhalt meiner Nachrichten dann in der Interpretation des Empfängers.“
Die Lösung des Problems könnte von Seiten der Entwickler von Smartphone-Apps kommen. „Wir arbeiten seit Jahren daran, dem Geschwindigkeitswahn der neuen Mobilfunknetze entgegen zu wirken“, erklärt Stephan Kendich, stellvertretender Profil-Manager im Bundesverband der App-Etitzügler. „Moderne Apps sind darauf angelegt, sich völlig selbstbestimmt rund um die Uhr upzudaten. Wir streben auf diese Weise längerfristig eine Auslastung der Netze von mehr als 80% an. Somit sollte es auch langsameren Handynutzern wieder möglich sein, mit der modernen Zeit Schritt zu halten.“
