Das unartige Satiremagazin!
„Wenn mich mein Mann schlägt, dann denke ich an deutsches Neusprech. Und alles ist wieder gut.“
Ahmedabad – Deutsch, diese Chauvinisten-Sprache: Der Teufel, der Verbrecher, der Vergewaltiger. Alles Männer. Wo bleiben da unsere Frauen? Der Osterhase, der Weihnachtsmann, der liebe Gott. Die Liste der Verstöße gegen die gendergerechte Sprache ist schier endlos. Warum gibt es in der deutschen Sprache eigentlich nur Schwule und keine Schwulinnen? Und die weibliche Schreibweise des „Mannes“ ist wohl noch nicht einmal erfunden.
Der Vorname Hermann ist gleich doppelt chauvinistisch. Können wir da nicht wenigstens auch noch die Hermine erwähnen? Apropos chauvinistisch: Was ist eigentlich mit unseren Chauvinistinnen? Und wann kommt endlich eine weibliche Form unserer Bundeskanzlerin?
Gut, dass sich auch hierzulande allmählich die korrekte Gender-Sprache durchsetzt. Das sieht auch Oona-Devi Bhagyanandana aus Ahmedabad in Indien so. „Jeden Abend, wenn ich von meinem Mann geschlagen werde, denke ich an Deutschland. Dort hängt man einfach ein bis zwei Silben an jedes Wort und schon sind die Rechte der Frauen gestärkt. Da fühle ich mich sofort ein bisschen besser und kann auch die Schmerzen viel leichter ertragen. Wenn ich im Bus von Männern belästigt werde, denke ich an deutsches Neusprech. Und alles ist dann wieder gut.“
Recht so. Aber eine Frage bleibt immer noch unbeantwortet: Warum ist die Gender-Toilette jetzt eigentlich weiblich?