Das unartige Satiremagazin!
Ankara – Ist das nicht verwirrend? Die Türkei spielt für uns den Türsteher, damit nicht zu viele Flüchtlinge aus Syrien zu uns kommen. Gleichzeitig gewähren wir in Deutschland den Flüchtlingen aus der Türkei Asyl, die vor dem Erdogan-Regime flüchten.
Der designierte ehemalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière klärt uns auf: „Wir brauchen in Deutschland eine neue Leitkultur. Wir schütteln uns die Hände, putzen zweimal am Tag die Zähne und gehen an Weihnachten in die Kirche.“
Interessante Thesen. Nur leider das völlig falsche Thema. Zweiter Versuch: Der designierte ehemalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière klärt uns auf: „Die Türkei ist unser Nato-Partner. Und ein sicheres Herkunftsland. Und bald schon der einzige EU-Staat mit Todesstrafe. Erdogan ist ein lupenreiner Demokr... Achso, das war ja schon ein anderer.“
Natürlich. Aber das ist immer noch keine Antwort auf die Frage, warum wir dann Flüchtlingen aus der sicheren Türkei in Deutschland Asyl gewähren. Thomas de Maizière erklärt weiter. „Das müssen wir tun. Erdogan ist schließlich ein ganz schlimmer Despot. Er baut die Demokratie ab und führt Massenverhaftungen durch. Mit dem Verfassungsreferendum vom 17. April hat sich Erdogan selbst zum Diktator gekrönt. Niemals ist das ein Beitrittskandidat für die Europäische Union.“
Doch zurück zur eigentlichen Frage. Wie kann die Türkei unser Partner im Flüchtlingsdeal sein, wenn gleichzeitig die flüchtenden Türken bei uns Asyl bekommen? Und jetzt wird Thomas de Maizière konkret: „Der Flüchtlingsdeal gilt natürlich auch für Flüchtlinge aus der Türkei. Das bedeutet: Türken, die vor Erdogan flüchten bekommen bei uns Asyl. Werden dann aber in die Flüchtlingslager in der Türkei abgeschoben.“