Das unartige Satiremagazin!
Alle Jahre wieder: Die Jury „Sprachkritische Aktion Unwort des Jahres“ definiert für uns, welches Wort künftig mit einem Fluch belastet sein soll. Unwörter, wie „Klimahysterie“ oder „Corona-Diktatur“ haben uns in den vergangenen Jahren klare Signale gegeben, was wir nicht mehr aussprechen, ja am besten gar nicht mehr denken sollen. Nur dumme oder sehr böse Menschen benutzen noch Begriffe, die von der Sprachpolizei zum Unwort des Jahres gekürt wurden.
Gar nicht so einfach, jedes Jahr das richtige Unwort zu identifizieren. In einer Zeit, in der Sprache von allen Seiten immer so lange verbogen wird, bis sie zur jeweiligen Ideologie passt. Wer manipuliert uns am geschicktesten? Wem gelingt das beste Framing?
Nun hat es die Idee des Unworts selbst getroffen: „Unwort“ ist zum Unwort des Jahres 2023 gekürt worden. Ob wir Begriffe mögen oder nicht, ein Wort ist immer ein Wort und kann kein Unwort sein. Die Ausgrenzung von Wörtern als „Unwort des Jahres“ bestätigt doch gerade die Relevanz eines Begriffs in der öffentlichen Debatte. Unwörter sind der Stachel unserer Sprache. Der Spielverderber. Und gerade deshalb so interessant.
Und so lautet das Unwort des Jahres 2023 „Unwort“. Naja, fast jedenfalls. Die Jury hat sich am Ende doch für den Begriff Remigration entschieden. Das Wort passt gerade so gut zur Medienberichterstattung der vergangenen Tage und die „Sprachkritische Aktion Unwort des Jahres“ wollte es sich nicht nehmen lassen, in diesem Zusammenhang auch wieder ein bisschen politisch mitzumischen. Außerdem ist „Unwort“ doch ein recht schönes Wort, das uns hoffentlich noch lange Zeit erhalten bleibt.
