Das unartige Satiremagazin!
Er hat die Welt in sieben Tagen erschaffen, den notgeilen Adam aus dem Paradies vertrieben, seinen eigenen Sohn ans Kreuz genagelt und das Lied der Biene Maja gesungen. Doch nun ist es amtlich: Gott ist tot!
„Wir hatten ja schon länger nichts mehr von ihm gehört“, so Erzbischof Reinhard Kardinal Marx. „Früher gab es ja noch ab und zu eine goldene Stimme aus einem brennenden Busch oder eine Sintflut. Aber seit der Kreuzigung von Jesus? Nicht mehr ein Wort von Gott. Vermutlich ging es ihm schon länger nicht mehr gut.“
Nur Ketzer erlaubten sich in der Vergangenheit die Frage, ob der ausgebildete Opernsänger, der seine größten Erfolge mit der Schlagermusik feierte, nicht schon länger gen Himmel gefahren ist. „Na, gut“, so Marx weiter. „Da gehört er ja eigentlich auch hin. Er hat ja auch viel Gutes getan. Hat über viele Jahre die Kinderherzen zum Lachen gebracht mit seinen Geschichten vom Bienerich Willi und dem Grashüpfer Flip. Wenn Gott nicht in den Himmel kommt, wer dann?“
Gott ist tot. Folgt ihm jetzt die Kirche? „Ach, was“, beschwichtigt der Erzbischof. „Wir haben doch schon die vergangenen zweitausend Jahre unser eigenes Ding gemacht. Das hat so gut funktioniert, weil Gott uns nicht quergekommen ist. Solange die Kirchensteuern fließen, kann das noch eine Weile so weiter gehen. Den Unterschied wird bestimmt niemand bemerken.“
Hopplahopp. Wie wir gerade vernehmen hat es hier eine Verwechslung gegeben. Lediglich der Schlagersänger Karel Gott ist von uns gegangen. Also nicht der grimmige alte Mann mit dem weißen Hipster-Bart, der die Menschen belauscht und im Himmel unsere Sünden zählt. Ist jetzt echt peinlich, wo der Satirepatzer doch bisher stets für seinen unfehlbaren Qualitäts-Journalismus bekannt war. Und die Biene auf dem Bild sieht auch überhaupt nicht aus wie die Maja. Jetzt geht es mit diesem Portal aber wirklich bergab. Gott steh uns bei!