Das unartige Satiremagazin!
Berlin - Viel zu lange galt es als ein Tabuthema: Zeitgenossen, die in der Öffentlichkeit eine bekannte Melodie pfeifen oder lustig vor sich her brummeln. Ein Zeichen von guter Laune? Ein Kavaliersdelikt? So könnte man meinen. Doch wo bleiben die Rechteinhaber all dieser Werke? Die GEMA möchte sich nun auch diesem Thema widmen.
„Illegales Pfeifen und Summen von Melodien in der Öffentlichkeit beschert unseren Mitgliedern jedes Jahr einen Millionenschaden“, erklärt Herold Geldmakker, stellvertretender Betriebsphilosoph der GEMA. „Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Verdienstmöglichkeiten. Vor allem auch Künstlern, die seit Jahrzehnten keine Musik mehr gemacht haben, wollen wir einen bequemen Lebensabend sichern. Und einen Grund geben, bei uns Mitglied zu bleiben. Die Rechteverwertung von Pfeifern und Summern wurde bisher zu Unrecht vernachlässigt. Wer gerne singt oder die Lippen spitzt, muss auch entsprechende Listen mit den Titeln bei uns einreichen. Wer illegale Summer und Brummler kennt, ist aufgefordert, diese zu melden. Wir suchen Whistleblower!“
Um das neue Geschäftsmodell umzusetzen, sei eine umfassende Überwachung öffentlicher Plätze nötig. „Darüber machen wir uns keine Sorgen“, so Geldmakker weiter. „Die GEMA wurde im Jahre 1933 gegründet. Über entsprechendes Know-How zur Kontrolle der Menschen sollte in unseren Archiven noch einiges zu finden sein.“