Das unartige Satiremagazin!
„Ich suche bei Facebook schon lange nicht mehr nach Freunden!“, berichtet uns Wanda Wüterich aus Wuppertal. „Ich gehe nur noch online, um mich aufzuregen. Dabei suche ich mir gezielt bescheuerte Postings heraus und mache den Leuten klar, wie dumm sie alle sind. Es ist Jahre her, dass ich irgendwem eine Freundschaftsanfrage gestellt habe.“
Das Nutzerverhalten in den sozialen Netzwerken hat sich verändert. Das kann auch Facebook Chef Mark Zuckerberg nicht mehr ignorieren. „Die Freundschaftsanfrage ist so alt wie Facebook selbst“, erklärt uns der Facebook Gründer. „Doch viele Facebook Nutzer möchten heute anderen Teilnehmern nicht mehr die Freundschaft erklären, sondern die Feindschaft. Hierzu stellen wir künftig den neuen Feindschafts-Button zur Verfügung.“
Endlich mal wieder eine sinnvolle Erweiterung von Facebook. Doch wie funktioniert das in der Praxis? „Über den Feindschafts-Button kann der Nutzer eine Feindschaftsanfrage stellen. Der andere Teilnehmer kann der Feindschaft dann zustimmen oder diese ablehnen. Die Feindschaft gilt also nur dann, wenn sich beide Nutzer einig sind. Das wird aber meistens der Fall sein.“
Und dann werden wir all die Postings unserer Feinde nicht mehr zu sehen bekommen? „Ganz im Gegenteil!“, meint Zuckerberg. „Die Postings unserer Feinde werden in der Chronik sogar bevorzugt dargestellt. Damit finden wir die Inhalte, die uns wütend machen, noch viel schneller. Hasserfüllte Kommentare können jetzt ganz direkt platziert werden. Das beschleunigt die Interaktion der Teilnehmer und bringt neues Leben in das soziale Netzwerk.“
Was wäre das Leben ohne unsere Feindbilder? Wenn ich weiß, wer meine Feinde sind, dann weiß ich auch, wer ich selber bin. Viel Feind, viel Ehr. Lasst uns neue Feindschaften besiegeln. Und überhaupt: Wer von uns braucht in diesen Zeiten denn überhaupt noch Freunde?