Das unartige Satiremagazin!
„Irgendwann war Schluss!“, berichtet uns der arbeitslose Soziologe Siegfried Sofa. „Kein Handyvertrag mehr, keine Bestellungen bei Amazon und selbst der Pizzadienst wollte mich nicht mehr beliefern.“
So wie Siegfried Sofa geht es Zurzeit vielen Menschen. Das Geld reicht einfach nicht mehr und wer sich jetzt noch eine warme Mahlzeit gönnen möchte, der sollte aufhören, im Winter die Wohnung zu heizen. Und wer kein Brot hat, der soll doch Kuchen essen. Hat das nicht so ähnlich jüngst ein ehemaliger Bundespräsident vorgeschlagen?
„Ich konnte unmöglich noch mehr Schulden machen“, so Siegfried Sofa weiter. „Wie auch? Ich hatte sowieso nirgends mehr Kredit. Doch dann hatte ich die zündende Idee: Anstelle von Schulden gönne ich mir ein Sondervermögen. Die Politik hat es vorgemacht. Diese Entscheidung konnte ich natürlich nicht alleine treffen. Aber ich brauchte nicht viel Überzeugungsarbeit, um mir bei meiner Frau und den Kindern die Stimmen für die erforderliche Zweidrittelmehrheit zu sichern.“
Und seitdem rollt der Rubel wieder bei Familie Sofa. „Fast schon schade, dass ich nicht früher auf die Idee gekommen bin“, so der schlaue Siegfried. „Schulden haben immer eine Obergrenze. Aber ein Sondervermögen, meine Fresse, da geht noch viel. Jetzt fühle ich mich endlich wieder wie ein richtiger Mensch. Heute Nachmittag besorge ich mir ein neues Handy und einen Großbild-Fernseher. Und der nächste Urlaub ist jetzt auch eine sichere Sache. Fehlt nur noch der passende Geländewagen für die Reise.“
Der arbeitslose Soziologe hat alle seine Probleme gelöst. Erstmal. Hoffen wir, dass nicht irgendwann ein böses Erwachen kommt. „Ach, bestimmt nicht. Ein Sondervermögen muss doch nicht zurückbezahlt werden. Oder doch? Und wenn schon, das machen dann irgendwann meine Kinder. Und außerdem: Wenn es mit der Inflation so weitergeht, dann sind das alles in ein paar Jahren ohnehin nur noch Peanuts.“