Das unartige Satiremagazin!
Der Mohrenkopf wurde zum Balkanschnitzel und die Mohrenapotheke heißt jetzt Schaumstoffkuss. Und anstelle des Zigeunerbarons von Johann Strauss wird die Puffmutter Layla in den Konzertsälen gespielt. Der moderne Mensch von heute spricht reinrassiges Neusprech und das ist Doppelplus-Gut so.
Aber unsere Sprache ist immer noch voller Rassismus. Das meint etwa Oliver Opfer aus Unterneger im Sauerland. „Neulich war ich im Hochmoor von Bad Wurzach wandern. Anstelle von Erholung habe ich mich mit jedem Schritt immer betroffener gefühlt. Wandern im Moor? Das ist doch lupenreiner Antisemitismus! Und als wäre das nicht genug, gibt es in der Ortschaft auch noch ein Moorbad. Seit wann dürfen Weiße und Schwarze nicht mehr zusammen schwimmen gehen?“
Aber mal ehrlich, was haben moosbewachsene Feuchtgebiete eigentlich mit Rassismus zu tun? Fühlen sich jetzt auch schon Zwergsträucher und Torfböden diskriminiert? Außerdem werden Moorlandschaften mit einem doppelten „o“ geschrieben.
„Haarspaltereien!“, berichtigt uns Oliver Opfer. „Ein O? Ein H? Was spielt das für eine Rolle? Verstecken Sie Ihren Rassismus nicht hinter solchen fadenscheinigen Buchstabenspielereien.“
Aber der Begriff der Moorlandschaft hat nun einmal gar nichts mit der Hautfarbe des Menschen zu tun. Warum sollen wir uns darüber aufregen? „Ha! Jetzt haben Sie die Maske fallen lassen!“, schimpft Oliver Opfer. „Sie haben Hautfarbe gesagt. Sie rassistischer, querdenkender Demokratiefeind. Ich wusste es doch: Das Böse liegt Ihnen im Blut. Das liegt allein an Ihrer weißen Haut. Sie alter weißer Mann. Und noch was: Only black lives matters! Jetzt melde ich Sie dem Verfassungsschutz!“
Gut, dann haben wir wohl alles geklärt. Wir wünschen Oliver Opfer noch einen schönen Abend und viele Grüße nach Unterneger, dem schönen Dorf bei Olpe am Biggesee.