Das unartige Satiremagazin!
Unsere Welt ist so ungerecht, wir können gar nicht mehr damit aufhören, Zeichen zu setzen. In unseren Profilbildern, auf der Straße, am Ende eines Satzes. Unser Heiligenschein leuchtet jeden Tag ein bisschen heller.
„Ich habe im Frühling gegen rechts demonstriert und auf diese Weise verhindert, dass die AfD in das Europaparlament eingezogen ist. Ich schwenke bei der Fußball-Europameisterschaft nur noch die Ukraine-Flagge. Auf diese Weise beende ich den Krieg. Ich trage einen präventiven Mundschutz. Damit wir keine neue Pandemie mehr bekommen.“
Friedrich Fromm hat schon viele Zeichen gesetzt. Was wäre das für eine Welt, wenn wir ihn nicht hätten? Doch der Frührentner ist noch nicht zufrieden: „Wir haben immer noch viel zu viel Hunger auf der Welt. Es wird Zeit, ein neues Zeichen zu setzen!“
Sehr gut. Wie wäre es mit einem Hilfspaket mit Lebensmitteln? „Hä, was hat sowas denn mit Zeichensetzen zu tun? Nein, ich habe heute meinen Kühlschrank komplett leergeräumt und alle Lebensmittel in die Tonne geworfen. Da waren noch einige recht gute Sachen dabei. Aber wir leben hier im Überfluss, während andere Menschen Hunger leiden. Damit sende ich ein Signal hinaus in die Welt, das nicht mehr zu überhören ist.“
Und tatsächlich: Es wirkt. Begeistert berichtet uns der achtjährige Akilas Nganga aus der Demokratischen Republik Kongo: „Mein Magen hat sich auf magische Weise gefüllt, als ich davon gehört habe, dass ein Rentner aus Deutschland alle seine Lebensmittel vernichtet hat. Boah, ich fühle mich auf einmal pappsatt!“
