Das unartige Satiremagazin!
Nicht aufregen: Die kleine Meerjungfrau hat im Kino jetzt eine dunkle Hautfarbe und selbst die blaue Fee von Pinocchio ist nun eine schwarze Fee. Und der nächste James Bond muss sowieso eine Frau werden.
Aber Moment mal! Ob Alec Guinness oder Bruno Ganz: Immer dann, wenn der Vogelschiss der deutschen Geschichte verfilmt wurde, war Hitler ein alter weißer Mann. Das soll sich jetzt ändern, in der ersten woken Inszenierung von Nazi Deutschland.
„Wir suchen eine hippe Hauptdarstellerin mit Oberlippenbart im Alter zwischen 20 und 30 Jahren“, so die Regisseurin Brigitte Bäcker*in. „Idealerweise sollte sie dunkle Hautfarbe haben und einer ethnischen Minderheit angehören. Ein jüdischer Background wäre auch nicht schlecht.“
Das könnte interessant werden. Wie hat der weibliche Hitler wohl seinen Krieg geführt? „In unserer authentischen Verfilmung wird es gar keinen zweiten Weltkrieg geben“, so Brigitte Bäcker*in weiter. „Frau Hitler wird so sehr damit beschäftigt sein, über ihr eigenes Geschlecht und ihre sexuelle Orientierung nachzudenken, die kommt gar nicht dazu, irgendwem einen Krieg zu erklären.“
Oh, wie schön. Ein friedliches Nazi Deutschland. Das könnte allerdings ein recht kurzer Film werden.
„Nein, ganz und gar nicht“, berichtigt uns Frau Bäcker*in*innenen. „Frau Hitler zieht zusammen mit Frau Mussolini hinaus in die Welt, mit der Mission, die feministische Außenpolitik zu verbreiten. Und das ist gar nicht so einfach. Stellen Sie sich mal folgende Problemstellung vor: Wohin stellen wir das Klo in einem Dorf in der dritten Welt? Normalerweise am Rand des Dorfes, würden Sie jetzt sagen, Sie Chauvinist. Aber dann werden die Frauen in der Nacht auf dem Weg zum stillen Örtchen von den Männern verprügelt. Dagegen können wir nichts tun, das ist einfach so. Stattdessen stellt Frau Hitler das stinkende Klo jetzt in die Dorfmitte. Macht ja nichts. Diese Leute gehen sowieso nicht so viel aufs Klo, weil sie gar nichts zu essen haben.“
Aber wäre es dann nicht besser, die armen Menschen mit etwas Nahrung zu versorgen, statt das Klohäuschen feministisch zu versetzen? „Auch hierfür hat Frau Hitler eine gute Lösung. Sie bringt den Kindern im Dorf bei, wie man Regenbogen-Armbinden bastelt. Dann sind die Kleinen immer gut beschäftigt und können ihren Hunger vergessen.“
Ausgezeichnet. Das hört sich nach einer authentischen Inszenierung von Nazi-Deutschland an.