Das unartige Satiremagazin!
Diese Fitnesstracker sind schon eine tolle Sache! Sie zählen jeden Tag deine Schritte. Oder eben andere zweideutige Bewegungen mit dem linken Arm. Und das Beste ist: Jeder Anwender setzt sich seine Ziele selbst.
„Zu Beginn des zweiten Lockdowns habe ich meinen Fitnesstracker auf 240 Schritte eingestellt“, erklärt uns der Amateur-Fitness-Coach Anton Mettmann. „Und seither habe ich mein tägliches Ziel immer erreicht. Naja, jedenfalls oft.“
Ja, das ist wichtig: Fitness auch während der Krise. „Vom Sofa bis zur Toilette und wieder zurück. Das ist ganz einfach. Wenn ich das dreimal pro Tag schaffe, dann bin ich schon durch mit meinem Fitnessprogramm.“
Aber jetzt kommt der Frühling. Da kann das sportliche Tagesziel beim Fitnesstracker bestimmt noch einmal gesteigert werden. „Frühling, jetzt echt? Muss ich mein Haus verlassen?“, so Mettmann weiter. „Die Frau Merkel hat gesagt, dass die Krise erst vorbei ist, wenn der letzte Mensch auf unserem Planeten geimpft ist. Ich kann doch nicht das Leben anderer Menschen riskieren, nur weil es jetzt Frühling wird.“
Recht so. Ein echtes Vorbild, der Herr Mettmann. „Ja, das meine ich auch. Vielleicht könnte ich meinen Fitnesstracker noch auf 200 Schritte runterschrauben? Falls die Hardware das mitmacht. Die letzten 40 Schritte am Abend werden mir sowieso schon langsam lästig. Und was tut man nicht alles, um in diesen Zeiten ein Vorbild zu sein?“