Das unartige Satiremagazin!
Der Schausteller Siegfried Zuckerwatte rettet unseren Planeten. Er hat seinen kompletten Autoscooter Fuhrpark auf Elektromobile umgestellt.
Satirepatzer: Herr Zuckerwatte, wie konnte das verdammt nochmal passieren?
Siegfried Zuckerwatte: Wissen Sie, ich war schon immer ein Idealist. Nachdem ich von den Förderprogrammen „Saubere Luft“, „Sozial und Mobil“, „Klimaschutzoffensive für den Mittelstand“ und der „Förderrichtlinie Elektromobilität“ erfahren hatte, war mein Idealismus gar nicht mehr zu bremsen.
Satirepatzer: War die technische Umsetzung ein Problem?
Siegfried Zuckerwatte: Nein, überhaupt nicht. Die Fahrzeuge werden jetzt über eine netzartige Oberleitung mit Strom versorgt. Funktioniert hervorragend.
Satirepatzer: Moment mal, war das nicht schon immer so?
Siegfried Zuckerwatte: Wirklich? Kann ich mir nicht vorstellen. Ich setze jedenfalls auf eine Kombination von Oberleitung und Kobalt-Batterien. Mehr Einsatz von moderner Technik bedeutet auch mehr Fördermittel.
Satirepatzer: Also saubere Energie für einen sauberen Fuhrpark?
Siegfried Zuckerwatte: Exakt. Ich bekomme den Strom direkt von einem Kohlekraftwerk aus Polen geliefert. Wäre doch blöd, wenn plötzlich die Fahrzeuge stillstehen, nur weil es mal windstill ist. Meine jungen Kunden wären sehr traurig.
Satirepatzer: Sie denken eben auch an die künftige Generation, die unseren Planeten eines Tages erben wird.
Siegfried Zuckerwatte: So ist es. Deshalb wurde das Kobalt für die Batterien im Kongo auch ausschließlich von Kinderhänden zutage gefördert. Nur beim Roden des Regenwaldes für das Erschließen der Minen wurden Erwachsene eingesetzt. Aber irgendwas ist ja immer.
Satirepatzer: Hauptsache, Sie haben in die Zukunft unseres Planeten investiert.
Siegfried Zuckerwatte: Nachhaltigkeit ist mir wichtig. Wissen Sie, drei meiner Fahrzeuge sind bereits in Flammen aufgegangen. Diese Kobalt-Batterien kann ich nicht einfach mit dem Sperrmüll entsorgen. Da muss man sehr sorgfältig mit umgehen.
Satirepatzer: Absolut. Gibt es denn schon ein Konzept für das Entsorgen der Batterien?
Siegfried Zuckerwatte: Als Schausteller komme ich viel herum. Bis man diese Batterien im Wald findet, vergehen bestimmt Jahre.