Das unartige Satiremagazin!
„Ich bin am Ende meiner Weisheit!“, berichtet uns der erklärte Verschwörungstheoretiker Stefan Skepsi. „Anfang 2020 erklärt uns Bundes-Coronaminister Drosten die Sinnlosigkeit, Masken gegen Covid-19 zu tragen. Da war mir klar: Bald schon tragen wir alle einen Stofflappen im Gesicht. Eine richtig schöne Verschwörungstheorie. Leider all zu schnell von der Realität überholt.“
Der Verschwörungstheoretiker Stefan Skepsi hat ein großes Problem. Seine Theorien werden wahr. „Als Jens Spahn Anfang September 2020 verkündete, es sei ein Fehler gewesen, den Einzelhandel und die Frisörbetriebe zu schließen, war es für mich nur noch eine Frage der Zeit, bis der nächste Lockdown kommt. Wieder eine Verschwörungstheorie mit sehr kurzer Haltbarkeit. Und dann die Umwandlung von Grundrechten in Privilegien. Die Entmachtung der Parlamente. Ausgangssperren. Was nützt es noch, ein Verschwörungstheoretiker zu sein, wenn die Wahrheit am Ende viel schlimmer ist, als deine eigenen Ideen?“
Früher war alles besser. Auch für einen Schwurbler. „Die US-Geheimdienste hören ihre Bürger ab. Jahrelang konnte ich von dieser Theorie erzählen, bis Edward Snowden endlich den Beweis lieferte. Der bevorstehende Zusammenbruch des Immobilienmarkts. Eine echt coole Verschwörungstheorie. Hat bis 2008 gehalten. Das MK Ultra Programm der CIA. Unwissende US-Bürger wurden mit LSD manipuliert. Daran konnte man Jahrzehnte lang knabbern.“
Aber Stefan Skepsi hat noch ein weiteres Problem. „Der inflationäre Gebrauch des Schwurbler-Begriffs macht mir zu schaffen. Jetzt ist plötzlich jeder Kritiker ein Verschwörungstheoretiker. All diese Amateure. Wie soll ich da als Profi noch zur Geltung kommen?“
Schwere Zeiten. Aber an einen Ruhestand will Herr Skepsi nun auch nicht denken. „Nein, ich habe da noch ein heißes Eisen im Feuer. Haben Sie schon mal von John Wilkes Booth gehört? Ich glaube, der will Abraham Lincoln töten. Wer weiß, was da noch alles dahintersteckt?“