Das unartige Satiremagazin!
„So retten wir das Atomabkommen!“
Böser Iran. Er will sich nicht mehr an das Atomabkommen halten. Nur weil der wichtigste Vertragspartner ausgestiegen ist. Aber das zählt doch nicht. Wenn ein Vertragspartner einen Vertrag kündigt, dann muss die andere Seite ihre Verpflichtungen weiter erfüllen. Doch, doch! Ganz bestimmt.
„Das Nuklearabkommen mit dem Iran war eine tolle Sache“, meint Ursula von der Leyen, Vorsitzende der EU-Kommission. „Keine Ahnung, ob das nun ein guter Vertrag war. Und keine Ahnung, ob sich der Iran daran gehalten hat. Aber die ganze EU stand hinter dem Vertrag. Unser Erfolgsprojekt. Sowas schaffen wir nie wieder!“
Und das soll jetzt alles vorbei sein? „Ach was. Wir müssen das Atomabkommen einfach ein bisschen anpassen. Was ist denn der Streitpunkt? Der Iran darf keine Atomwaffen bauen. Wo ist denn das Problem? Kommen wir dem Iran ein bisschen entgegen. Nehmen wir diesen strittigen Passus einfach aus dem Vertrag. An dem Atombomben-Verbot soll das Atomabkommen nicht scheitern. So eine überflüssige Nebensache.“
Aber ist das nicht gefährlich, wenn der Iran am Ende tatsächlich Atomwaffen baut? „Papperlapapp“, so von der Leyen weiter. „Die Amerikaner haben Atomwaffen, die Russen auch. Und die Chinesen und die Franzosen. Warum nicht auch der Iran? Seit 1945 ist da nichts mehr passiert. Und das war ja nun wirklich eine ganz andere Zeit.“
„Ein guter Vorschlag“, meint Mohammed Dschawad Sarif, Außenminister des Iran. „Dann wäre das Atomabkommen ja doch noch für irgendwas von Nutzen. Wir werden die Atomwaffen natürlich ganz vorsichtig und sorgfältig bauen. Und mit viel Liebe. Nicht, dass da irgendwer zu Schaden kommt. Und wenn wir sie abschießen, dann natürlich nur gegen die Bösen dieser Welt. Nicht, dass es hinterher einen Shitstorm bei Twitter gegen uns gibt. Nein, das wollen wir wirklich nicht.“