Das unartige Satiremagazin!
Wir brauchen das 5G-Netz. Ganz, ganz dringend. Für unsere selbstfahrenden Autos. Denn sobald die Autos autonom fahren, dann kommen auch keine Abgase mehr aus dem Auspuff. Oder für die Landwirte: Mit 5G können die Traktoren künftig ganz ohne Fahrer ihren Plastikmüll vom Feld ernten. Das 5G-Netz löst alle unsere Probleme.
Allerdings: Das 5G-Netz ist viel zu schnell. „Wir haben testweise den letzten Star Wars Film mit 5G gestreamt“, erklärt uns der 5G-Erfinder Gregor Grogg. „Nach zehn Minuten kam schon der Abspann. Ok, das war für den Film nur positiv. Aber das ist dann kein Geschäftsmodell für die Streaming-Dienste mehr.“
Und wie sieht das mit den klassischen Mobilfunk-Anwendungen aus? „Auch nicht besser“, bekräftigt Grogg. „Haben Sie schonmal versucht mit 10 GBit pro Sekunde eine Kurznachricht zu schreiben? Da bekommen Sie einen Krampf im Daumen. Und telefonieren? So schnell kann doch niemand sprechen. Nicht mal ein YouTuber. Und ständig kommen die Antworten des Gesprächspartners, schon bevor eine Frage gestellt wurde. Das 5G-Netz ist einfach viel zu schnell.“
„Da hilft nur ein Tempolimit“, erklärt uns Harald Kächele von der Deutschen Umwelthilfe. „Das senkt die Emissionen des 5G-Netzes und verringert die Unfallgefahr. Wir haben bereits die entsprechende Klage eingereicht, das 5G-Netz auf 2 GBit pro Sekunde zu drosseln.“
„Ein Tempolimit für das 5G-Netz?“, zweifelt Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer. „Ich habe natürlich sofort bei den verschiedenen Lobby-Verbänden nachgefragt. Nein, das geht nicht. Außerdem ist nicht bewiesen, dass ein Tempolimit wirklich die Emissionen und die Unfallgefahr senken kann. Ich lasse das gerade von den führenden Lungenärzten durchrechnen.“
Während wir hier noch über die Geschwindigkeit von 5G streiten, wird schon fleißig am neuen Standard 6G gebastelt. Das sind dann 20 GBit pro Sekunde. Mit einem Tempolimit auf 3 GBit natürlich. Wahnsinn, da kommt das Basic meines Commodore 64 mal so richtig auf Touren.