Das unartige Satiremagazin!
„Da bin ich nur mal für eine Minute eingenickt und plötzlich schon kein Ministerpräsident mehr“, erklärt uns der ehemalige Landesvater Bodo Ramelow des Freistaats Thüringen im Exklusivinterview. „Eine Minderheitsregierung in Thüringen? Unvorstellbar! Das geht ja wohl gar nicht!“
Natürlich nicht. Wie soll das gespaltene Land auf diese Weise stabil regiert werden? „Ok, mit mir als Ministerpräsidenten wäre das ja auch eine Minderheitsregierung geworden“, so Ramelow weiter. „Aber meine Minderheit wäre viel größer gewesen als die jetzige Minderheit.“
Kritik übt der ehemalige Ministerpräsident auch an seinem Nachfolger Thomas Kemmerich. „Die stärkste Fraktion muss den Ministerpräsidenten stellen. Das ist der Wille des Wählers. Und die stärkste Fraktion sind wir von den Linken.“
Genau! Der Ministerpräsident einer kleineren Partei setzt sich gegen den Kandidaten der größten Fraktion durch? Sowas hat es doch noch nie gegeben!
„Ja, was ist das für eine Demokratie, in der sowas möglich ist?“, fragt Ramelow. „Ok, ich bin vor fünf Jahren selbst auch auf diese Weise Ministerpräsident geworden. Aber ich bin ja auch einer von den Guten. Und Kemmerich gehört zu den Faschisten. Also jetzt nicht der Kemmerich selbst. Aber diejenigen, die ihn gewählt haben. Was ich ja formell gar nicht weiß. Sind ja geheime Wahlen. Aber trotzdem weiß das jeder. Schuld sind die Stimmen der CDU. Die haben Kemmerich gemeinsam mit der AfD zum Ministerpräsidenten gewählt. Obwohl sie gar nicht wissen konnten, wie die AfD abstimmt. Ach, was ist das für eine Demokratie, in der einfach so gewählt werden kann, wer die meisten Stimmen bekommt? Ist das nicht undemokratisch?“
Wütend zerreißt Ramelow ein Manuskript von Donald Trump.