Das unartige Satiremagazin!
München – In Nordrhein-Westfalen ist das Konzept „Schreiben wie hören“ für Schulanfänger längst ein Erfolgsmodell geworden. Anstelle von Rechtschreibung steht zunächst die gezielte Falschschreibung gemäß der Anlauttabelle auf dem Programm. Kleine Bilder aus der Alltagswelt der Kinder symbolisieren dabei jeweils einen Laut. So steht die Abbildung eines Dinosauriers für den Buchstaben „V“ wie „Velociraptor“, ein Telefon für den Buchstaben „S“ wie „Samsung Galaxy S6“ und ein Verdampfer für den Buchstaben „E“ wie „E-Shisha“. Erst in der zweiten Klasse erfahren die Kinder, dass sie bisher alles falsch gelernt haben und müssen noch einmal von vorn anfangen.
Nun soll die Anlauttabelle zum Schuljahr 2015/2016 auch in Bayern eingeführt werden. So darf der Begriff „Himmeherrgodnoamoi-Kruzefixhalleluja-Sakrament“ von Bayerns Erstklässlern auch als „Himihergotnoameu-Gruzefixhaleluja-Sagramend“ geschrieben werden. Der „Saupreiss“ wird zum „Sauprois“ und der „Tschurangraddla“ zum „Nega“.
In Nordrhein-Westfalen möchte man noch einen Schritt weiter gehen. „Wir erwägen auch die Einführung der Anlaut-Mathematik“, erklärt die Schulministerin Sylvia Löhrmann. „Das Kind kann nun selbst entscheiden, ob 2 x 3 sechs macht oder vier. Und die Äquivalenz von Masse und Energie kann e = mc2 sein. Oder auch m = ec2.“